Was ist GDevelop? Game-Entwicklung für alle
Inhaltsverzeichnis
Du hast schon immer von deinem eigenen Spiel geträumt, bist aber beim Gedanken an Code eher Team „Syntax Error“? Dann ist GDevelop vielleicht genau das Richtige für dich.
In diesem Artikel schauen wir uns an, was GDevelop wirklich draufhat, wie die Engine tickt und warum sie mein persönliches Mittel der Wahl ist, wenn es um kleinere Projekte im Bereich Spiele-Entwicklung geht.
- Erfahre, was GDevelop ist (und was es nicht ist!)
- Für wen lohnt sich der Einstieg – auch ohne Programmierkenntnisse?
- Stärken, Schwächen und überraschende Erkenntnisse aus der Praxis
- Insider-Tipps für den perfekten Start in die Welt der eigenen Games
- Ein bisschen Retro-Flair und persönliche Anekdoten gibt’s gratis dazu!
GDevelop in Kürze: Die wichtigsten Fakten
Okay, Butter bei die Fische – bevor wir abtauchen, erst mal die wichtigsten Hard Facts im Schnelldurchlauf:
- No-Code Game Engine: Du baust Spiele ohne eine einzige Zeile Code schreiben zu müssen (JavaScript? Brauchst du nicht!)
- Kostenlos: Du kannst kostenlos mit GDevelop starten, Komfortfunktionen wie beispielsweise die Cloud, mit der du deine Spiele von mehreren Geräten aus entwickeln kannst, sind optional und kosten extra.
- Multiplattform: Exportiere deine Games für das Web mit HTML5, für Plattformen wie Steam, itch.io, Android und sogar iOS.
- 2D (und sogar 3D) Support: Hauptaugenmerk sind klassische 2D-Games – aber ein paar 3D-Features gibt es mittlerweile auch.
- Für Einsteiger UND Profis: Ideal für Neugierige mit kreativer Vision, aber auch erfahrene Entwickler können Workflows optimieren und Spaß haben.
Warum GDevelop? – Vorteile, die du kennen solltest
Während die Unreal Engine 5, Unity und Godot oft die Bühne für „große“ Entwicklerträume bieten, setzt GDevelop auf Projekte mit kleinerem Scope. Hier ein paar Gründe, warum gerade Einsteiger (und Frust-geplagte Game-Dev-Veteranen) GDevelop lieben:
- Einfacher Einstieg: Die Lernkurve ist in keiner Gameengine wirklich flach, mit einer grafischen Oberfläche, dem Platzieren von Objekten per Drag & Drop und vordefinierten Templates bietet GDevelop aber einen vergleichsweise leichten Einstieg.
- Visuelle Logik: Komplexe Abläufe werden über Events statt mittels Programmcode gesteuert. Beispiel: „Wenn Spieler Space drückt und auf dem Boden steht, dann springe“.
- Interne Tools: GDevelop unterstützt eine Reihe interner Tools, wie etwa Piskel zum Erstellen und Editieren grafischer Assets oder YARN für die Erstellung von Dialogen.
- Extensions: GDevelop lässt sich mit Hilfe von Extensions um neue Funktionen erweitern. Die Extension „Health“ liefert dir beispielsweise ein funktionales System für Lebenspunkte und Schadensberechnung in deinen Spielen. Das spart dir bei der Entwicklung eine Menge Zeit.
- Schneller Export: Mit wenigen Klicks bringst du dein Game ins Web, als App oder sogar auf Steam. Ideal für Ungeduldige!
Nachteile der Nocode-Engine
Bei aller Euphorie ist auch GDevelop nicht frei von Nachteilen, die ich an dieser Stelle natürlich nicht unerwähnt lassen will.
Wenig Optimierungsmöglichkeiten: GDevelops Nocode-Ansatz sorgt dafür, dass es wenig Raum für (Performance-)Optimierungen von Spielen gibt. Zu viele Objekte innerhalb einer Szene und/oder zu viele gleichzeitig auszuführende Events setzen der Engine zu und können die Performance selbst auf leistungsfähiger Hardware enorm beeinträchtigen. Das ist auch der Grund dafür, warum GDevelop für Projekte mit aufwendiger Grafik und/oder komplexer Physik weniger geeignet ist.
Nischensoftware: In Sachen Popularität ist GDevelop weit von den Platzhirschen wie Unreal, Unity und Gedot entfernt. Das führt dazu, dass es weniger Material wie beispielsweise Tutorials für die Engine gibt.
Wie funktioniert GDevelop?
Die Funktionsweise von GDevelop ist im Wesentlichen zweigeteilt: Zum einen gibt es eine visuelle Oberfläche, in der man Objekte im Spiel per Drag-and-Drop platzieren und gestalten kann.

Aktionen im Spiel werden hingegen über ein Eventsystem eingefügt, das auf einer einfachen Wenn-Dann-Logik basiert. Hierbei definieren sogenannte „Conditions“ (Bedingungen), wann etwas geschehen soll, und „Actions“ (Aktionen), was dann passiert. Ist eine bestimmte Bedingung erfüllt, wird automatisch die zugehörige Aktion ausgeführt. Dieses System ermöglicht es, komplexe Spielmechaniken zu erstellen, ohne eine einzige Zeile Code schreiben zu müssen.

Für wen eignet sich GDevelop wirklich?
GDevelop eignet sich vor allem für Kreative, denen ein Background als Programmierer fehlt (so, wie es bei mir der Fall ist).
- Kreative: GDevelop eignet sich vor allem für Kreative, denen ein Background als Programmierer fehlt (so, wie es bei mir der Fall ist). Wenn du dich eher in den Bereichen Gameart und Level Design, Storytelling oder Musik zuhause fühlst, bietet dir GDevelop eine Plattform, um Ideen ohne technologische Barrieren zum Leben zu erwecken.
- Einsteiger & Schüler: Mit GDevelop for Education bietet die Engine eine Version, die sich klar an Schulen, Arbeitsgemeinschaften und Universitäten richtet, um Kindern und Jugendlichen die Welt der Spieleentwicklung spielerisch näher zu bringen. Das Feature „Classroom Management“ erlaubt Lehrkräften dabei, die Ergebnisse ihrer Schüler zu reviewen und zu verwalten.
- Indie-Devs: Die visuelle Logik von GDevelop eignet sich vor allem für kleine Teams und Solo-Projekte, die schnell Ergebnisse erzielen wollen. Die Engine ist bestens für Gamejams oder das Erstellen von Prototypen geeignet.
- Retro-Fans & Pixel-Art-Liebhaber: Auch wenn GDevelop mehr und mehr 3D-Features auf den Weg bringt, liegt der Fokus noch immer auf Projekten, die sich an der 2D-Ära der 90er-Jahre orientieren. Da ist es nur logisch, dass Fans von Super Mario World & Co. bei GDevelop gut aufgehoben sind.
Wichtige Features auf einen Blick
Was können wir mit GDevelop wirklich alles anstellen? Die wichtigsten Highlights:
- Intuitive Drag-&-Drop-Oberfläche
- Ereignis-basiertes System (fast alles ist per Visuallogik kombinierbar)
- Template-Auswahl & Demos (direkt loslegen ohne leere Seite!)
- Kostenloser Asset-Store (Sprites, Sounds, Hintergründe…)
- Eingebaute Physik-Engine für realistische Bewegungen
- Community-Extensions & Erweiterungen
- 1-Klick-Export für Web, Desktop, Mobile oder Steam
Loslegen mit GDevelop: Die wichtigsten Ressourcen für den Start
- Lade GDevelop herunter (offizieller Download) – oder starte direkt im Browser!
- Starte mit einem Tutorial: Empfohlen: Offizielle GDevelop-Tutorials oder Video-Serien auf YouTube, z.B. vom Channel „GameFromScratch“.
- Wähle ein Template oder eine Demo aus (Jump ’n’ Run, Flappy Clone o.Ä.) und schau hinter die Kulissen.
- Probieren, kopieren, variieren: Nimm bestehende Projekte als Basis und ändere Sprites, Ereignisse oder Sounds – so lernst du am schnellsten!
- Fragen? Frag die Community! (GDevelop Forum & Discord)
Reality-Check: Hab keine Angst vor Fehlern, Bugs und Abstürzen. Ich habe nur sehr wenige Features gebaut, die auf Anhieb bugfrei waren. Wirklich tief in die Materie einzusteigen, nach Optimierungspotenzialen zu suchen und diese letztlich auch zu finden, macht den Reiz der Spieleentwicklung aus und gehört absolut zum Prozess.
Alternativen zu GDevelop: Kurz & knapp im Vergleich
Natürlich ist GDevelop nicht immer die beste Wahl, die wichtigsten Alternativen liste ich dir hier auf.
- Godot: Größer, mächtiger (und auch kostenlos!). Wer irgendwann Richtung 3D denkt, sollte hier reinschauen.
- Construct 3: Ebenfalls No-Code, aber mit Abo-Modell und mehr Fokus auf Profis.
- Unity / Unreal: Für die Programmierwütigen, die keine Angst vor komplexem Editor, C# oder Blueprints haben.
- GameMaker Studio: Beliebt für Pixel-Plattform-Games, aber nicht komplett kostenlos.
- RPG Maker: Meine erste Engine: der RPG Maker 2000! Träumst du davon, dein eigenes (rundenbasiertes) Rollenspiel im Stil der frühen Final Fantasys zu entwickeln, dürfte der RPG Maker für dich interessant sein.
Fazit
Wenn du – wie ich – Lust hast, eigene Spieleideen umzusetzen, aber keinen Programmier-Background mitbringst, dann ist GDevelop genau das Richtige für dich. Für mich ist es die beste Lösung, um mit wenig Aufwand kleinere Spieleprojekte zu realisieren und meine Kreativität frei auszuleben. Probier die Engine einfach aus – und lass dich nicht von der Lernkurve abschrecken. Wenn du am Ball bleibst, wirst du schnell Fortschritte erzielen. Das erste Mal seine eigene Spielfigur über den Bildschirm hüpfen zu sehen, kann sehr erfüllend sein, das kann ich dir sagen! 😉
Enrico
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